„Zerknittertes Papier war für mich eine Offenbarung. Ja, gewöhnliches, zerknittertes Papier, das das Alter ausdrückt, die Jahrhunderte in den Stillleben der Künstler des 16. bis 18. Jahrhunderts. Durch künstlerische Bearbeitung kann ihm Leben eingehaucht werden. Im zerknitterten Papier können Gestalten, Gesichtszüge, Antlitze erscheinen.
Alles hat eine ständige innere Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Daher sehe ich in den Falten herabhängender Vorhänge die Größe alter Holzskulpturen, in zerknittertem und dann entfaltetem Papier das Grabtuch von Turin.
Ich bin erfüllt von Ehrfurcht und innerlich aufgewühlt von der Großartigkeit der Kunst des alten Ägyptens, des Europas im Mittelalter und im 20. Jahrhundert. Kunst ist ein Wunder, der Triumph der Menschheit durch die Verkörperung des Geistes im Material. Es ist sehr wichtig, sich als Teil der Entwicklung der Weltkunst zu fühlen.
Um den Sinn der Kunst auf Erden zu analysieren, muss festgestellt werden, was einem wichtig ist, warum man macht, was man macht.
Die Natur zu kopieren ist schwierig und nutzlos. Die Welt um uns herum ist so schön und vielfältig, dass es unmöglich ist, alles „wie in der Natur“ zu vermitteln. Je genauer der Künstler versucht, das, was er sieht, nachzubilden, desto weiter entfernt er sich von der Natur, desto „trockener“ ist das Bild.
Die Natur lacht uns als Künstler aus und zeigt, wie unvollkommen wir sind. Ein gutes Beispiel ist die biblische Erzählung vom Turmbau zu Babel.
Nachdem ich die Sinnlosigkeit des Kopierens der Natur erlebt habe, kam ich zu dem Schluss, dass ich meine eigene Parallelwelt im Bild aufbauen sollte und
das Wunder der Perfektion nicht außerhalb, sondern innerhalb einer Person, eines Objektes zu suchen. Es gibt eine Welt ohne Boden, es gibt das Universum. Und diese Welt gehört nur mir, sie unterliegt meiner Vorstellungskraft.“